Der Alarm ertönt, wenn die Welt noch in „schwarze Samtfinsternis“ gehüllt ist. Der Mann zündet ein Feuer an, kocht Kaffee, zieht sich an, nimmt seine Waffe und geht in den Wald. Die Sonne geht gerade auf.
Ein Kaninchen rennt direkt vor ihm her und lenkt die Aufmerksamkeit des Mannes auf ein Spinnennetz, das mit Tauperlen übersät ist, und auf eine Wolfsmilchschote, die ihre weichen, flauschigen Samen freisetzt. Vor dem Hintergrund leuchtender Herbstbäume fliegen kleine Finken über uns hinweg.
Dann sieht der Mann eine Hirschkuh und ihr Rehkitz, die neben einem Bach stehen. Sie erstarren und warten ab, ob Gefahr droht. Als die Hirschkuh sicher ist, dass alles in Ordnung ist, führt sie ihr Junges dorthin, wo „lange, zarte Gräser“ wachsen. Der Mann schaut zu, wie die Tiere fressen, und hebt langsam seine Waffe. Er weiß nur zu gut, was zu tun ist, und doch hält ihn etwas davon ab.
Dieses atemberaubende Buch entführt den Leser in einen Wald im Herbst und gibt ihm einen Vorgeschmack auf die schönen Dinge, die ein solcher Ort zu dieser Zeit zu bieten hat. Während sich die Geschichte entfaltet, sehen die Leser, wie der Jäger von dem, was er sieht, beeinflusst wird und wie er etwas über seinen Platz in der natürlichen Welt herausfindet.
–Marya Jansen-Gruber, Through the Looking Glass Kinderbuchrezensionen , 1. Mai 2019
Der Jäger wacht auf und bereitet sich langsam auf seine Reise vor. Während er durch den Wald reist, schaut er sich um und sieht die wunderschönen Wälder und die dort lebenden Kreaturen. Schließlich erspäht er ein Reh und sein Rehkitz und bereitet sich darauf vor, zu schießen, wird aber von ihrer Schönheit aufgehalten. Dann kehrt er nach Hause zurück, zufrieden damit, ein weiteres Stück im erstaunlichen Design der Natur zu sein. Wahl hat eine vereinfachte Handlung geschaffen, die ein moralisches Dilemma hervorhebt, das unsere moderne Gesellschaft plagt, dies aber auf so natürliche Weise schafft. Der Wortschatz mag für jüngere Leser etwas schwierig sein, aber die Worte tragen zu der insgesamt intensiven Wirkung der Natur in der Geschichte bei. Der Text selbst ist durchweg gut lesbar und wechselt zwischen Schwarz und Weiß, um sich optimal von den Abbildungen abzuheben. Jessell hat sich selbst mit einer Reihe von Illustrationen übertroffen, die lebendig real sind und die wechselnden Bewegungen des herbstlichen Waldlebens einfangen. Durch diese Illustrationen verstehen die Leser, was der Jäger sieht, und werden ebenso von der Schönheit der Natur fasziniert. Gemeinsam haben Wahl und Jessell eine wunderschöne Geschichte geschrieben, die die farbenfrohe, sich verändernde Welt, in der wir leben, ans Licht bringt und zeigt, wie wir uns dafür entscheiden können, ein Teil davon zu sein. Eine ausgezeichnete Geschichte, die einem breiten Publikum die Schönheit der Natur und die Art und Weise, wie sich Menschen verändern können, vor Augen führt.
–Margaret Kennelly, School Library Journal , 1. März 2019